Die erste Wanderung „Immer NordWestWärts“ war voller Impressionen.
Wenn wir für unsere Gemeinde einen eigenen Wandertag organisieren wollen, so sollten wir eine Strecke wählen, die auf den Namen unserer Gemeinde Bezug nimmt,
dachten sich die paar Wanderfreunde, als sie über das Wandern in der Gemeinde Nordwestuckermark nachdachten,
und wenn wir immer NordWestWärts wandern wollen, sollten wir im tiefsten SüdOsten beginnen.
Vom Plan zur Tat, war es nur ein kleiner Wanderschritt. Am 21. Mai startete der erste Gemeindewandertag unter dem Motto: „Immer NordWestWärts“ in Sternhagen, im Süden unserer Gemeinde. Gleich zu Beginn wurde klar, bei dieser Wanderung wird es nicht nur um
Landschaften, sondern auch um Dörfer, ihre Geschichte, ihre Besonderheiten und ihre Bewohner gehen, denn die ersten Schritte führten in die Kirche von Sternhagen.
Dirk Reichstein ließ in einem kleinen Konzert den Zimbelstern der Sternhagener Orgel drehen und versetzte uns in sonntägliche Stimmung. Im wärmenden Licht der frühen Sonne starteten wir unseren Laufweg von der Sternhagener Kirche Richtung Lindenhagen, ans Ufer des Sternhagener Sees und zur Badestelle. Ein Fleckchen wie aus dem Bilderbuch, ruhig plätscherndes Wasser, rauschendes Schilf. Im Hochsommer durchaus auch ein Parkplatz voll brummender Automotoren.
Durch sanfte Hügellandschaft wanderten wir weiter und erreichten Lindenhagen, dass früher Hindenburg hieß. Wann und warum sich der Name des Dorfes änderte, erfährt man im Bushäuschen am Dorfplatz oder in der alten Schule bei Sabine, wo eine erste kleine Versorgungsstation für uns aufgebaut war. Die Geschichte der Schule und besonders die Maulbeerbäume im Garten weckten unser Interesse.
Über Ferdinandshof führte unser Weg nach Beenz, wo schon der nächste freundliche Empfang auf uns wartete. Gleich am Tor zur Beenzer Biene wurden wir von Tanja Krätschell begrüßt und auf den Hof geleitet, wo liebevoll gedeckt war. Kaffee, Kuchen und als Höhepunkt eine Honigverkostung, angereichert durch den unterhaltsamen Vortrag des Imkers Frank Welke, der so begeistert von den Bienen erzählte, dass bei vielen der Funke übersprang: Bienen sind so tolle Lebewesen – da stelle ich auch eine Tränke für sie in meinem Garten auf.
Hätte so ein Wandertag 48 Stunden und die Pausen würden vier Stunden lang sein, Frank Welke könnte sie füllen, ohne dass sie lang würden – mit so viel Leidenschaft versteht er von den Bienen zu erzählen.
Der tief über den Hof schwebende Rote Milan zog uns mit sich fort, über die Beenzer Insel, in eine Allee voller prächtig blühender Kastanien, bis nach Kröchlendorff, wo Jens Hauke, Inhaber der dortigen Gärtnerei, uns mit Witz die Geschichte seines, unter
Denkmalschutz stehenden, Dorfes näherbrachte. Vom Waldläuferhaus, vorbei an der Kirche bis zum Schlosspark führte der Weg und endete mit einem Gruppenfoto auf der Schlosstreppe.
Ein Wandertag voller Impressionen der verschiedensten Art ging zu Ende. Mein Eindruck: für alle Teilnehmer war es ein besonderer Tag, den sie gerne wiederholen möchten. Auch deshalb werden wir im nächsten Jahr weiterwandern – „Immer NordWestWärts“. Denn es
gibt noch so viel zu entdecken in der Gemeinde Nordwestuckermark, dieser unbekannten Schönheit.
Von Volker Wille, Foto: Katja Neels